Donnerstag, 25. November 2010

"Die Kelten" und Archäologie

Die letzten 800 Jahre vor Christi Geburt werden als Eisenzeit bezeichnet. Die ältere Hälfte ist die Hallstattzeit, die jüngere die Latènezeit - diesbezüglich herrscht seit längerem weitgehende Einigkeit innerhalb der Archäologie. Nachdem die ersten Archäologen auch ihren Caesar gelesen hatten, war ihnen daran gelegen, die neudefinierten archäologischen Stufen mit antiken Völkernamen in Einklang zu bringen. Es dauerte nicht lange, und das Wort "Kelten" wurde der Eisenzeit, teilweise der gesamten, teilweise nur der jüngeren übergestülpt. Anfangs wurde z.B. die Hallstattzeit auch noch mit "den Illyrern" gleichgesetzt. Diese sind mittlerweile den sanften forschungsgeschichtlichen Tod gestorben und werden so gut wie nicht mehr erwähnt. Die Kelten für die Latènezeit sind hingegen hartnäckiger. Die Begriffe "keltisch" und "latènezeitlich" werden auch in der modernen Fachliteratur noch sehr oft gleichbedeutend verwendet. Das ist einigermaßen verwunderlich, denn gleichzeitig hat die moderne Archäologie gar nicht mehr so viel Freude mit Volksbezeichnungen von archäologischen Kulturen.

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