Donnerstag, 25. November 2010

Keltenbaumkreis

Die angeblich hohe Bedeutung von Bäumen für "die Kelten" wird vor allem anhand des sogenannten "Keltenbaumkreises" bzw. "Baumhoroskops" immer wieder behauptet. 22 Bäume bilden ein Horoskop (wobei sich die konkreten Baumarten von Buch zu Buch unterscheiden), in dem jeder/jede sich anhand des Geburtsdatums einordnen kann. Ich "bin" der Olivenbaum, zweifle aber nicht nur am Baumhoroskop, sondern auch an der Überlebensfähigkeit des Olivenbaums im oberösterreichischen Winter.
Ausgehend vom Baumhoroskop wurden bereits zahlreiche Baumkreise errichtet - zumeist finanziert durch Steuergelder (Landes- und Gemeindebudgets, EU-Fördergelder).
Es ist längst erwiesen, dass es sich beim keltischen Baumkreis bzw. -kalender/horoskop nicht um etwas original Prähistorisches, sondern um eine Erfindung der 70er Jahre (des 20. Jh.) handelt. Paule Desol entwickelte es im Auftrag der französischen Frauenzeitschrift Marie Claire als "Horoskop Gaulois".
Immer wieder findet man vor allem im Internet den Hinweis auf diese Tatsache, läßt sich dann aber von der Gestaltung von "Keltischen Baumkreisen" trotzdem nicht abhalten. Gegen Baumkreise ist natürlich nichts einzuwenden; das Label "keltisch" ist aber irreführend.

Kelten.Baum.Weg St. Georgen/Attergau (OÖ) http://www.attergau.at/

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